Interview mit Ann-Kathrin Karschnick [Interview] [Blogtour]

Interview mit Ann-Kathrin Karschnick [Interview] [Blogtour]

Herzlichen Dank, dass Du Dir die Zeit für das Interview nimmst. Ich freue mich, dass ich im Rahmen der Blogtour das Interview mit Dir durchführen darf.

Magst Du mir ein bischen was zu Dir erzählen?

Ich bin Ann-Kathrin Karschnick, 30 Jahre alt uns stamme aus Schleswig-Holstein. Ich arbeite Teilzeit in einer Reederei und ehrenamtlich mit Jugend-Rot-Kreuz-Kindern. Beim Jugend-Rot-Kreuz bringe ich Ihnen Erste-Hilfe bei. Wenn ich dann Zeit habe, bin ich absolute Geocacherin. Und wenn dann noch Zeit bleibt, gehe ich meiner Leidenschaft als Serienjunkie nach.

Wie schaffst Du das zeitlich alles?

Ich habe keine Ahnung. Es läßt sich alles irgendwie kombinieren. Meine Familie ist da sehr entspannt und meine Freunde lassen sich auch gerne mal einen Monat lang komplett ignorieren, wenn ich im Abgabestress für ein Buch bin.

Deine Familie bedeutet? Mann und Kinder oder was müssen wir uns darunter vorstellen?

Kinder – nein, Mann – ja. Dazu Schwester, Bruder und deren Familien, Mutter und Tanten.

Wir sind eine große Familie und treffen uns auch sehr regelmäßig zu Brettspielabenden. Da ist eine große Familie einfach genial.

Deine Bücher veröffentlichst Du unter „Ann-Kathrin Karschnick“. Ist das ein Pseudonym oder dein realer Name?

Das ist mein Mädchenname. Ich habe angefangen zu schreiben, als ich noch nicht verheiratet war. Nach der Heirat habe ich dann beschlossen, dass der Name eine Marke ist, der bei den Fans bekannt ist und einen neuen Namen bekannt zu machen ist wieder viel Arbeit

Ich kenne von Dir nur die Phoenix-Trilogie, das geht in Richtung Fantasy – Dystopie. Wie kam es, dass Du Dich für dieses Genre entschieden hast?

Das ist eine ganz lustige Geschichte. Meine Agentin meinte zu mir:“Schreib mal was anderes“. Und ich saß da – „was anderes?!“ – toll – Was definierst Du „was anderes“? Es ging darum, dass ich damals Bücher im Highfantasy-Bereich geschrieben habe und jetzt ein anderes Genre oder Subgenre ausprobieren sollte. Wir wollten testen, ob ich auch was anderes schreiben kann.

2011 – lustiger Weise war es auch zur Leipziger Buchmesse 2011- saß ich zusammen mit Eileen P. Roberts auf dem Hotelzimmer. Ich saß mitten in meinem Wust von Notiten zu „mach mal was anderes“ und irgendwie kamen wir darauf, dass ich 2010 auf einer Convention eine Kurzgeschichte vorgelesen hatte, die von einem Phoenix handelte und zwar der Entstehungsgeschichte von Tavi. Da dachte ich, man könnte aus dieser Figur etwas machen. Setzen wir das – sie ist unsterblich – 2000
Jahre später an, ins hier und jetzt – und ich wollte mal einen Krimi schreiben und dann entstand die Geschichte so nach und nach. Zudem „mach mal was anderes“ kam dann noch der „Tesla-Punk“ ins Spiel. Ich hatte eine Welt erfunden habe, in der Tesla der führende Wissenschaftler und seine Erfindungen maßgeblich war.

Du sagtest, du hast vorher Highfantasy geschrieben. Wieviel Bücher hattest Du in dem Genre geschrieben?

4 Stück, die tatsächlich erschienen sind. Einmal die Kara-Trilogie, eine simple, einfache, gewaltfreie und harmoniebedürftige Trilogie. Da war nicht viel mit großen Schlachten. In „Die Feuerritter – Kampf um Teinemaa“ habe ich es sehr deutlich geändert – mit Schlachten, Mord und allem drum und dran.

Dein Schreiben ist aber immer im Bereich Fantasy mit seinen Subgenres verhaftet?

Ja. Schon immer gewesen und wird es auch immer bleiben. Ich bin absoluter Fantasy-Schreiber. Ich liebe es einfach, wenn man neue Welten gestalten kann oder Charaktere entwickelt, die tatsächlich ja auch so in der realten Welt existieren. Ich nehme auch ganz gerne mal Emotionen oder kleine Charaktereigenschaften von Arbeitskollegen oder Freunden.

Arbeitest du, wenn Du an einem Buch schreibst, einen richtigen Plot aus?

Inzwischen ja, ich muss die Sachen bei meinem Agenten einreichen, damit er das an die Verlage weitergeben kann. Verlage wollen ein Expose haben, mit einer Leseprobe, einem genauen Plot-Plan – Charakterentwicklungen und ähnliches – dementsprechend muss ich da leider handfest arbeiten. Früher habe ich lieber drauflos geschrieben.

Du bist also von „ich schreibe drauflos“ zu einem „geplanten Schreiben“ gekommen?

Genau.

Was liegt Dir mehr?

Ich muss sagen, erstaunlicher Weise das geplante Schreiben. Ich habe damals immer gesagt, ich möchte überrascht werden von meinen Figuren, von meinem Plot – was dann noch so plötzlich eingebaut werden kann. Das hat natürlich auch Logikbrüche verursacht.

Inzwischen sieht man die Logikbrüche schon in der Kurzfassung im Expose und das macht es viel einfacher nachher die Storyline zu erschaffen.

Also fällt es Dir jetzt leichter aus diesem Bausteinen, die Du dir vorher überlegt hast, dann die Geschichte zu schreiben.

Genau. Ich baue immer so grobe Bausteine, die ich aufsetze, und nach und nach entstehen dann so kleine SUB-Plots. So nenne ich das jetzt mal. Das sind dann so einzelne Kapitel, die mit reinkommen und in sich abgeschlossen sind. Sie haben keine Relevanz für den Hauptplot, aber liefern zusätzlich gute Informationen. Manchmal kürzt der Lektor das dann einfach wieder raus mit
dem Hinweis: das ist Geschwafel – lass es weg. Meistens funktioniert es aber ganz gut, auf diese Art ein paar zusätzliche Informationen einzubauen.

Für mich war jetzt die Phoenix-Trilogie der Einstieg, Du hattest erzählt, es gab schon 4 Bücher vorher – gab es nach der Phoenix-Trilogie noch Bücher die du herausgebracht hast?

Es sind jetzt aktuell 2 Novellen von mir als ebook erschienen. Insgesamt wird es eine Reihe aus 6 Stück. Sobald 3 Novellen erschienen sind, erscheinen sie als ein Print-Exemplar, [Anmerkung: es handelt sich um die Reihe „Rack“]  

Also eine Zusammenfassung von Kurzgeschichten?

Ja. Die Geschichten sind jeweils 120 Seiten lang und zusammenhängend. Eine fortlaufende Geschichte sozusagen. Quasi ein 2-Band-Roman.

Eher wie ein Seriencharakter – kann man das so nennen?

Ja, genau – wir haben es auch Staffel 1 genannt. Nächstes Jahr kommt dann Staffel 2 raus. Es ist eine Storyline, die sich über 6 Episoden hinwegzieht, die aber in jeder Episode einzeln in sich abgeschlossen ist.

Das scheint momentan gerade „in“ zu sein.

Ja, das fand ich auch. Ich hatte schon immer diese Idee ein Fantasy-Plot zu der Serie Leverage zu machen. Ich weiß nicht, ob es Dir bekannt ist.

Die Fernseh-Serie „Leverage“ sagt mir leider nichts.

Das
ist eine Serie, bestehend aus 5 Staffeln. Sie spielt in Am erika und es geht um 5 einzelne Charaktere, die wirklich totale Einzelgänger waren . Sie mussten zusammenarbeiten, weil sie gemeinsam betrogen wurden. Sie haben sich zusammengerauft in der ersten Folge und am Ende waren sie so begeistert davon, dass sie als Team funktionierten. Das fand ich ein saugeiles Konzept und entsprechend habe ich das auf den Fantasy – Bereich transferiert, genauer in den Steampunk.

Das ist ja dann auch schon wieder ein anderes Sub-Genre: Steampunk.

Genau. Die Rezensionen sind bisher alle durchweg positiv, alle lieben den Charakter. Das ist so ein heruntergekommener Detektiv, der ein kleines Geheimnis hat und einen Mordanschlag auf eine Lady aufklären soll. Er hat einen Assistenten . Das ist ein 16-jähriger Schwarzer aus Afrika, dem Theodor, und die beiden sind wie eine Familie – sie lieben sich innig – obwohl sie nicht miteinander verwandt sind. Sie leben aber schon ewig zusammen. Die beiden sind als Detektive unterwegs und erhalten dann noch Unterstützung von einer Diebin und einem ehemaligen General, der sich nun als Söldner verdingt. Es ist einfach eine geile Kombination.

Findet die Truppe schon in der ersten Folge zusammen oder entwickelt sich das in der Reihe?

Sie finden tatsächlich alle in der ersten Folge zusammen, wobei sie dann noch nicht wissen, dass sie zusammen gehören. Es ist wirklich mehr ein Teil der Geschichte – die Diebin ist diejenige, die den Mordanschlag verübt hat, es gibt aber ein Geheimnis dahinter, warum und weshalb. Aber sie kann sich nicht daran erinnern den Mord begangen zu haben. Der General , der weiß einiges, weil er unwissentlich für den eigentlichen Drahtzieher des Mordes gearbeitet hat. Am Ende sind alle als Gruppe zusammen, wissen aber gar nicht, dass sie zusammengehören und bleiben müssen. Es komme dann noch die Fantasyelemente dazu.

Klingt sehr spannend. Dieses Jahr erscheint Band 1 und für nächstes Jahr ist Band 2 geplant?

Tatsächlich Staffel 2, die ersten Episoden erscheinen im 2-Monatsrhythmus, die ersten 2 sind schon erschienen – bis Ende des Jahres folgen dann noch 4.

Damit bist Du ja erst einmal ausgelastet. Oder hast du noch andere Ideen an denen du schon arbeitest?

Ich arbeite an vielen Ideen. Ich arbeite auch als Übersetzerin, d.h. es gibt auch immer ein paar Übersetzungen von mir und es gibt noch das „Geheimprojekt 26“.

Wer mir auf Facebook folgt oder auf Twitter, der kriegt es regelmäßig mit.Geheimprojekt 26 ist ein Zusammenschluss von mehreren Autorinnen. Wir haben ein Projekt – ich darf leider wie gesagt nicht so viel dazu verraten und dieses wird ab 1. Mai bekannt gegeben und ich kann euch sagen es wird Hammer – es wird traumhaft geil.

Darfst Du verraten, welche Autorinnen dort noch mitwirken?

Ja, es wird relativ offensichtlich sein, weil alle beteiligten Autoren auch immer mal wieder dazu bloggen. Das ist Stefanie Linnhe, Lucia S. Wiemer, Caroline Brinkmann, Sandra Baumgärtner, Sandra Florean, Cathrin Kühl, Melanie Vogeltanz und meine Wenigkeit.

Wir sind eine echt geniale Combo und ich habe die ersten Ideen von den Mädels schon gesehen und es ist einfach traumhaft.

Du magst ja nicht
so viel darüber verraten. Kannst Du ganz allgemein etwas erzählen? Ist es so aufgebaut wie Deine Serie „Rack“– eine Grundidee und jeder schreibt dort einen Teil zu oder gibt es nur eine roten Faden und jeder schreibt eine eigenständige Geschichte die in dieser Welt spielt?

Ich kann verraten, dass alle auf der selben Grundidee schreiben, das alles in der selben Welt spielt, aber das jeder einen eigenen Charakter hat und sich eigenständig daraus was entwickelt hat. Die Chraktere können später mal zusammen agieren, aber grundsätzlich sind sie erst einmal eigenständig für sich.

In sich abgeschlossene Geschichten.

Genau.

Das finde ich sehr spannend, weil jeder Leser sich entscheiden kann, von welcher Autorin er etwas lesen möchte und doch in der Welt des Geheimprojektes 26 bleibt.

Genau,
das ist der Gedanke dahinter – das es im gesamten gemeinsamen Universum funktioniert, aber jeder einzelne Charakter für sich steht.

Dann kann man sagen, die eine schreibt eine Liebesgeschcihte in der Welt, die nächste einen Krimi

Das wird alles Phantastisch sein, so viel kann ich verraten, aber völlig unterschiedlich. Das eine ist halt eher ein bischen gewaltiger, das andere ein bischen epischer, das nächste ist dann ein bischen
liebestechnisch unterwegs.

Ist es eine vollkommen eigene andere Welt mit eigenen Regeln?

Nee, nee es ist tatsächlich schon unsere Welt, aber etwas anders, aber mehr kann ich leider nicht verraten.

Was mich selber nun auch noch interessiert. Liest Du nebenbei auch noch? Bei deinen ganzen Hobies, die du ja schon aufgezählt hast, kannst Du dafür ja gar keine Zeit haben.

Ich musss sagen, ich lese inzwischen sehr, sehr wenig, leider. Es ist echt traurig. Im Urlaub – ich war eine Woche weg – habe ich drei Bücher verschlungen. Da hatte ich tatsächlich Urlaub, ohne
Schreiben oder Übersetzen. Da habe ich am Strand gelegen und einfach nur gelesen. Ich habe Neil Gaimans „Niemandsland“ gelesen. Wirklich ganz tolles Buch. Da hätte man auch eine Fortsetzung schreiben können. Dann habe ich den 2. Teil zu „Mara und die Feuerbringer“ von Tommy Krappweis und „Kobrin – Die schwarzen Türme von „Caroline Brinkmann gelesen.

Alles aus dem Fantasy-Bereich.

Ja, ich lese sehr gerne Fantasy. Ich habe früher gerne Agatha Christie gelesen, daher auch meine Affinität zu Krimis. Inzwischen bin ich aber komplett phantastisch unterwegs.

Gibt es einen Autoren, der dich beeinflusst hat beim Schreiben?

Beeinflusst tatsächlich nicht, aber inspiriert hat mich damals Mary Herbert – sie hat inzwischen 5 Bände herausgebracht. Das erste hieß „Die letzte Zauberin“. Das war der Anfang meiner Fantasy – Lese-Karriere. Ich habe das damals gelesen und fand die Welt so genial. Es ging um Elf-Steppenclans – es waren mal zwölf und einer wurde ausgerottet – glaubten die Elf-Steppenclans zumindest. Es gibt eine Überlebende, die gibt sich dann als ihr Zwillingsbruder aus. So die typische Geschichte – sie möchte Rache nehmen und stellt auf einmal fest, das sie doch etwas anders ist als die Mitlgieder der anderen Clans. Magie wurde schon vor Ewigkeiten verbannt und sie hat Magie in sich Diese Idee mit den Steppenclans und magischen Pferden – das fand ich so toll

Wie alt warst Du da?

17 / 18 – Ich hatte da schon ein paar Kurzgeschichten geschrieben, aber das war alles realistisch – aber Mary Herbert hat mich in Richtung Fantasy getrieben.

Geschrieben hast Du schon früher – als Kind.

Ja, ich hatte
mal Hausarrest und meine Mutter sagte, ich sollte Rezepte für sie auf der Schreibmaschine aus Zeitschriften abtippen. Das habe ich dann auch gemacht und als ich damit fertig war, stand die Schreibmaschine da und ich hatte immer noch 5 Tage Hausarrest. Ich weiß immer noch nicht, warum ich Hausarrest hatte, aber ich saß zu Hause. Und so habe ich mich an die Schreibmaschine gesetzt und ein Tagebuchroman geschrieben. Da war ich 13. Eigentlich war ich ein ganz liebes Mädchen damals.

Irgendwas musst Du ja angestellt haben?!

Meine Mutter weiß lustiger Weise auch nicht mehr was es war, aber sie erinnert sich daran, dass ich diese Rezepte für sie abtippen sollte.

Nochmal zu deinen Büchern. Du hast erzählt, dass du die Charaktere aufbaust, dir die Storyline überlegst usw.. Wieweit recherchierst Du?

Oder braucht man im Genre Fantasy nicht so viel zu recherchieren?

Das ist ja das was viele Leute immer bemängeln. Jeder meint sich bei Fantasy auszukennen. Das ist ja aber Quatsch. Ich habe mal eine Diskussion mit Tom Finn geführt zu diesem Thema Wir Fantasyautoren eigentlich sind diejenigen, die extrem viel recherchieren müssen, weil wir eine Welt erschaffen sollen, die in sich stimmig ist. Tom hat eine Geschichte rund um alles stellare geschrieben, d.h. alles zu Sternen. Die gesamte Geschichte basiert auf Sternendeutungen und ähnliches. Er musste die gesamte Welt recherchieren, er musst wissen, was für Sterne gibt es, welche Sternenkombinationen sind möglich und so weiter und so fort. Bei mir war es damals so mit dem Tesla-Punk . Ich musste viel zu Nicholas Tesla recherchieren, damit ich diese Welt in sich stimmig aufbauen konnte. Er hat viel mit Strom und Magneten gearbeitet. Dann habe ich mir die Reportagen zu ihm als Person angesehen, damit ich ihn als Mensch verstehe – welche Erfinden er noch erfunden habe könnte – abgesehenm von denen, die er tatsächlich erfunden hat. Dann habe ich mir die ganze Liste von seinen Patenten angesehen und von den Vermutungen, was er erfunden hat oder was er vermutlich erfunden haben könnte, was er aber nicht zum Patent angemeldet hat. Das waren bestimmt zwei Monate, die ich mich nur mit ihm und seinen Erfindungen beschäftigt habe. Das war für mich doch sehr viel Neues.

Da hast Du jetzt sehr viel recherchiert. Was macht bei Dir sonst – bei den anderen Büchern – der Rechercheumfang aus?

Jetzt bei Rack zum Beispiel, das ist ja die neue Novellenreihe, da ist jetzt nicht so viel Recherche nötig. Ich musste da eine Welt / eine Stadt erschaffen, in der das Steampunk das Hauptelement ist. Ich habe da Mechanik und ähnliches recheriert: was sind für Möglichkeiten in der Dampftechnik. Aber das war jetzt nicht so ein Aufwand. Wenn ich es zusammenfasse, waren es vielleicht 2 Wochen.

2 Wochen von wieviel Scshreibumfang?

Ich habe drei Episoden in einem Monat geschrieben – tatsächlich. Die Recherche vorher waren die 2 Wochen. Die nächsten drei Episoden habe ich jetzt in 2 Monaten geschrieben.

Also kann man ungefähr sagen – 1/3 Recherche

Bei Staffel 2 von Rack werde ich gar nich mehr rechieren müssen. Die Welt und die Ideen stehen. Es ist von Vorteil, wenn man Reihen schreibt. 

Ich bin auf Deine Bücher durch diese Blogtour gestossen. Das war für mich die Möglichkeit Dich als neue Autorin zu entdecken. Wie wichtig sind dir solche Blogtouren oder auch Feedback von Lesern, Bloggern….?

Wenn man mir auf Facebook folgt, merkt man, dass ich ein sehr aktiver Mensch bin, was Social Media und auch Lesungen angeht. Ich habe gerade gestern abend auf der Leseung, die ich zusammen mit ein paar anderen Kollegen hatte, gesagt, dass ich Lesungen so klasse finde.

Mal ehrlich. Als Autor sitzt du in deinem stillen Kämmerlein. Du gehst zwar raus, triffst Freunde, aber diese Reaktion der Leser hautnah mitzuerleben, dass schaffst man nur bei Lesungen. Ich bin so ein kleines bischen Rampensau, d.h. ich liebe es auf der Bühne zu stehen. Die Reaktionen, wenn du eine traurige Stelle vorliest und die Leute wirklich so mittrauern, dass hat man nur wirklich live bei
Lesungen. Das ist für mich die Motivation.

Social Media ist für mich heute ein absolutes muss. Ich unterstüte den Verlag dabei, der Verlag unterstützt mich. Wir arbeiten da sehr eng zusammen. Es macht einfach auch Spaß. Gerade auch Blogtouren. Es kommen immer neue Ideen wonach ich als Autorin gefragt werde. Wo ich denke, dass hast Du gar nicht recherchiert, da muss ich selber erst mal nachdenken.

Da sagst ja auch, die positiven Reaktionen sind für Dich wichtig, aber es gibt doch auch negative Kritiken.

Natürlich.

Wie gehst Du damit um?

Das ist ganz unterschiedlich. Die ersten fünf Minuten danach sollte man mich nicht ansprechen. Ich muss es verarbeiten, da bin ich in der Sekunde sauer. Aber ansonsten sind negative Kritiken ganz natürlich.

Ganz am Anfang, als Phoenix rauskam, gab es ganz viele Leute, die gesagt haben – die Charaktere sind jetzt nicht so meins, aber dafür liebe ich die Welt. Kurze Zeit später, gab es eine Welle von Rezensionen, in denen stand: ich mag die Welt überhaupt nicht, aber die Charaktere liebe ich. Als ich das gesehen habe, wurde mir einfach bewußt, dass du es niemanden hunderprozentig recht machen kannst. Es gibt immer Leute, die lieben Tavi und Leon und es gibt Leute, die sagen: Tavi ist nicht nachvollziehbar. Sie ist 2000 Jahre alt und müßte viel weiser sein. So ist Tavi nicht angelegt. Sie ist ein Wesen, das einfach leidenschaftlich ist und durch ihre Leidenschaft angetrieben wird. Da kann man sie nicht logisch denken lassen- dauerhaft. Das fand ich einfach faszinierend. Es gibt viele, die sagen Tesla-Punk ist so gar nicht meins, die Welt gefällt mir nicht. Es ist ganz unterschiedlich.

Ich habe beim Lesen von Poenix auch überlegt: mag ich Tavi – mag ich sie nicht. Wie stehst Du selbst deinen Protagonisten gegenüber, Sind sie Dir immer sympathisch?

Ich habe Leon das erste Buch über gehasst. Leon ich habe ihn als Arschloch angelegt. Er sollte wirklich derjenige sein, der eigentständige Pläne verfolgt, die nicht gut sind für Tavi. Ich habe gedacht, wenn ich Dir wirklich begegnetn würde, ich würde dir so in den Arsch treten. Ich habe ihn gehasst im ersten Buch. Im zweiten Buch findet vieles statt, das Veränderunge in seinem Charakter auslöst. Im zweiten und driten Band ist es einfach deutlich besser gewesen für ihn. Dafür verändert sich auch Tavi. Das ist schon manchmal nicht so einfach mit den Charakteren. Es gibt welche, da sage ich, ich liebe sie, ich möchte sie auf ewig behalten.

Fällt es dir denn auch schwer, nach Ende der Geschichte dich von den Charakteren zu verabschieden?

Es ist nicht so einfach. Eine Freundin von mir, die macht tatsächlich eine Art von Beerdigungszeremonie für ihre Charaktere. Das fand ich eine ziehmlich coole Idee, aber ich habe es noch nicht ausprobiert. Ich hänge noch immer sehr stark an Tavi und Leon. Irgendwann kommt vielleicht nochmal eine Vorgeschichte, in der die Idee der Saiwalo aufgegriffen wird, warum sie existieren und da müssen wir mal schauen. Tavi läßt mich noch nicht so ganz los.

Phoenix ist eine Trilogie. Ich habe in Band 1 viele Fragen aufgeworfen und nicht alle beantwortet. Von vorneherein war es als Trilogie angedacht – die Morde werden geklärt, das muss in Band 1 rein, aber viele Sachen, wie das Experiment oder warum die Saiwalo die Regierung sind, das kommt erst im Laufe der Trilogie.

Vielen dank dass Du Dir die Zeit genommen hast, gibt es etwas, was du den Lesern noch mitteilen möchtest?

Abgesehen davon, dass ich hoffe Euch ganz viel Spaß zu bereiten, Ihr zu meinen Lesungen kommen sollt, ich Euch begeistern kann und ich Euch einfach liebe – Nein. 

Vielen Dank.

Wenn ihr euer Glück bei unserem Gewinnspiel versuchen möchtet, dann müsst ihr mir nur meine Frage im Kommentar beantworten:

Wer hat Ann-Kathrin Karschnick beim Schreiben inspiriert?

Teilnahmebedingungen:
Teilnahme ab 18 Jahren oder mit Einverständniserklärung der Eltern.
Versand nur innerhalb von Deutschland.
Für den Postversand wird keine Haftung übernommen.
Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt man sich bereit im Gewinnfall
öffentlich namentlich am Ende der Blogtour genannt zu werden.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich.

Eure

Martina

7 Gedanken zu „Interview mit Ann-Kathrin Karschnick [Interview] [Blogtour]

  1. Hallo,
    erstmal danke für den tollen ausführlichen Bericht. Das Interview war echt toll.
    Die Antwort ist: Sie wurde durch Mary Herbert inspieriert. Es fing alles mit "Die letzte Zauberin an".
    Aber eigentlich müsste mn der Mutter für den Hausarest im Nachhinein danken, denn dadurch fing sie an zu schreiben.

    LG Anja Abendrot

  2. Es freut mich, dass Euch das Interview gefällt. Ann-Kathrin Karschnick ist eine tolle Frau und nette Gesprächspartnerin. Daher wurde das Gespräch länger als gedacht.

  3. Hallo,
    vielen Dank für das tolle Interview. 🙂
    Ann-Kathrin Karschnik ließ sich von Mary Herbert inspirieren.

    Liebe Grüße
    Isabell

  4. Hallo,
    Danke für das ausführliche Interview, es war wirklich interessant und toll zu lesen.
    Ann-Kathrin Karschnik hat sich von Autorin Mary Herbert inspirieren lassen.

    Lg Cara

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